Auf den Spuren meiner Ahnen

Entdecken Sie die Wurzeln meiner europäischen, amerikanischen und hawaiianischen Verwandten!

Sara HEYMANN

weiblich 1842 - UNKNOWN


Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen
Generation: 1

  1. 1.  Sara HEYMANN wurde geboren am 13 Nov 1842 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in UNKNOWN in Berlin, Berlin, Berlin, Germany.

    Sara heiratete Israel Gustav VALLENTIN am 30 Jun 1868 in Berlin, Berlin, Germany. Israel wurde geboren in 1837 in Wielen, Wielkopolskie, Poland; gestorben in 1910 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Ernst VALLENTIN, MD  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1869 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in UNKNOWN.
    2. 3. Eva Sara MENDEL  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Jun 1870 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 4 Sep 1942 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany.
    3. 4. Richard VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Feb 1874 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 14 Jan 1908 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany.
    4. 5. Franz Adalbert VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Sep 1882 in Lucerne, Switzerland; gestorben am 14 Sep 1918 in Blasewitz, Dresden, Saxony, Germany.


Generation: 2

  1. 2.  Ernst VALLENTIN, MD Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sara1) wurde geboren in 1869 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in UNKNOWN.

  2. 3.  Eva Sara MENDEL Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sara1) wurde geboren am 2 Jun 1870 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 4 Sep 1942 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany.

    Eva heiratete Josef MENDEL am 11 Feb 1901 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. Josef wurde geboren am 1 Aug 1870 in Hamburg, Hamburg, Hamburg, Germany; gestorben in 1933 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  Richard VALLENTINRichard VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sara1) wurde geboren am 3 Feb 1874 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 14 Jan 1908 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Stand: famous person
    • Comment 1: famous person
    • Verwandschaftsgrad: No
    • Beruf: Schauspielers und Theaterregisseurs

    Richard heiratete Elise Wilhelmine Klara ZACHOW am 29 Mrz 1899 in Charlottenburg, Berlin, Berlin, Germany. Elise wurde geboren am 30 Jun 1876 in Lichtenberger Kietz, Niederbarnim; gestorben zwischen 18 und 19 Jul 1923 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Max Maxim Gerhard VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Okt 1904 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 2 Sep 1987 in Berlin, Berlin, Berlin, DDR; wurde beigesetzt in Dorotheenstädtisch-Friedrichwerderscher Friedhof I, Berlin-Mitte, Berlin, Berlin, Germany.

  4. 5.  Franz Adalbert VALLENTINFranz Adalbert VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sara1) wurde geboren am 2 Sep 1882 in Lucerne, Switzerland; gestorben am 14 Sep 1918 in Blasewitz, Dresden, Saxony, Germany.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Stand: famous person
    • Verwandschaftsgrad: No
    • Beruf: Schauspieler und Publizist

    Notizen:

    Franz Vallentin stammte aus einer jüdischen Familie. Der Vater Gustav Vallentin war Kaufmann aus Filehne, die Mutter war Sara, geborene Heymann, aus Berlin. Der Bruder Richard Vallentin (1874-1908) wurde später Theaterregisseur in Berlin und Wien, eine Schwester, Eva Mendel (1870-1942), nahm sich in der Zeit des nationalsozialistischen Völkermords 1942 das Leben.

    Franz Vallentin zog als junger Mann nach Zürich, und war dort wahrscheinlich an einem Theater als Schauspieler tätig. Er heiratete und zog 1906 mit der Familie nach Halensee bei Berlin.[1] Dort schrieb er unter anderem für Die Schaubühne Theaterrezensionen. Um 1908 verließ die Familie Halensee und kehrte wahrscheinlich nach Zürich zurück.[2] Seit etwa 1912 lebten sie wieder in Wilmersdorf bei Berlin.[3] Dort schrieb Franz Vallentin für die neue linke Zeitschrift Die Aktion. Er hatte dadurch auch engere Kontakte zu Persönlichkeiten wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, russischen Exilanten und europäischen Avantgardkünstlern.

    „Die besten und treuesten Freunde [der Eltern waren] die Liebknechts und Rosa Luxemburg, wenn sie nicht gerade im Gefängnis saßen oder versteckt waren.“[4]

    1918 starb Franz Vallentin im Alter von 36 Jahren.

    Franz Vallentin war seit 1905 mit der Lehrerin Margarete Hoffmeister (* 3. Dezember 1878 in Berlin; † Februar 1917 in Berlin) verheiratet. Diese schrieb Kinderopern und verfasste Kinderbücher und Spielhefte. Das Ehepaar hatte fünf Kinder

    Judith Auer (1905-1944), antifaschistische Widerstandskämpferin
    Franziska Margarete Vallentin, dann Ruth Cidor-Citroën (1906-2002), Künstlerin, lebte seit 1944 in Israel
    Lucas Florian Vallentin (* 1907)
    Andreas Vallentin (* 1910)
    Gabriele Vallentin (* 1910), Zwillinge
    Nach dem frühen Tod der Eltern lebten die Kinder in Pflegefamilien und im Kinderheimen.

    Franz heiratete Anna Emilie Margarete HOFFMEISTER in 1905 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. Anna wurde geboren am 3 Dez 1878 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in Feb 1917 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Judith VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Sep 1905 in Zürich, Zürich, Switzerland; gestorben am 27 Okt 1944 in Plötzensee, Berlin, Berlin, Germany.
    2. 8. Franziska-Margarete VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Nov 1906 in Halensee, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 26 Feb 2002 in Jerusalem, Israel.
    3. 9. Lucas Florian VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1907 in Halensee, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in UNKNOWN.
    4. 10. Gabriele VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1910; gestorben in UNKNOWN.
    5. 11. Andreas VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1910; gestorben in UNKNOWN.


Generation: 3

  1. 6.  Max Maxim Gerhard VALLENTINMax Maxim Gerhard VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Richard2, 1.Sara1) wurde geboren am 9 Okt 1904 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 2 Sep 1987 in Berlin, Berlin, Berlin, DDR; wurde beigesetzt in Dorotheenstädtisch-Friedrichwerderscher Friedhof I, Berlin-Mitte, Berlin, Berlin, Germany.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Stand: famous person
    • Comment 1: Famous Persons
    • Verwandschaftsgrad: No
    • Beruf: Schauspieler, Theaterregisseur, SED-ZK-Mitglied und langjähriger Leiter des Berliner Maxim-Gorki-Theaters.

    Notizen:

    Maxim Vallentin war ein Sohn des Schauspielers und Theaterregisseurs Richard Vallentin und der Schauspielerin Elise Zachow-Vallentin. Sein Onkel war der Theaterschauspieler und Publizist Franz Adelbert Vallentin. Den Vornamen erhielt er nach Maxim Gorki, von dem sein Vater kurz vor seiner Geburt ein Theaterstück sehr erfolgreich inszeniert hatte,

    1921 nahm er Schauspielunterricht an einer Berliner Schauspielschule, anschließend arbeitete er als Darsteller am Theater unter namhaften Regisseuren wie Leopold Jeßner und Max Reinhardt. Nur sechs Jahre später erweiterte er sein Betätigungsfeld, wurde Theaterregisseur der Agitpropgruppe Das Rote Sprachrohr, die er bis 1932 leitete. Daneben war er noch Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift.

    Im Jahr 1933 verließ Vallentin gemeinsam mit seiner Frau Edith, geb. Wolff (1903-1989)[1] Deutschland und floh über Prag 1935 auf Initiative Erwin Piscators in die Sowjetunion, wo er in Kontakt mit der dort allgemein gültigen Schauspiellehrmethode nach dem Stanislawski-System kam. 1935 bis 1937 war Vallentin in Dnepropetrowsk Oberspielleiter am Deutschen Gebietstheater, für das er u. a. die aus Hitler-Deutschland emigrierten Schauspielerinnen und Schauspieler Leo Bieber, Amy Frank, Erwin Geschonneck, Hermann Greid (1893 - 1975), Gerhard Hinze, Friedrich Richter und Curt Trepte engagierte. Als musikalischen Leiter und Hauskomponisten gewann er Hans Hauska (1901 - 1965), einen Schüler Hanns Eislers, als Kostümbildnerin Sylta Busse (damals Schmückle).[2] Er inszenierte u. a. 1936 Kleists "Der zerbrochene Krug". 1937 bis 1938 war er als Regisseur am Staatstheater in Engels tätig. Infolge einer Denunziation wurde er 1938 aus der KPD ausgeschlossen, im gleichen Jahr allerdings rehabilitiert, wieder in die Partei aufgenommen und war 1938 bis 1945 Mitarbeiter der deutschsprachigen Redaktion des Moskauer Rundfunks.[3] Nach dem Ende des Nationalsozialismus kehrte er mit der sowjetischen Besatzungsmacht nach Deutschland zurück und trat dort als Mitgründer der Schauspielabteilung der Weimarer Musikschule auf. Der damalige Befehlshaber der Sowjetischen Militäradministration in Thüringen, Kolesnitschenko, veranlasste 1947 „in Anbetracht der großen Notwendigkeit, ein neues Theaterpersonal für die demokratische Kunst Deutschlands heranzubilden“ die Gründung des Deutschen Theater-Instituts in Weimar.[4] Gründungsmitglieder waren neben Vallentin Ottofritz Gaillard und Otto Lang, die den Lehrplan nach dem Stanislawski-System ausrichteten. Unter Berufung auf das Stanislawski-System trugen Vallentin und Langhoff ihre Streitigkeiten mit der durch Brecht geprägten Schule aus.[5]

    Im Jahr 1952 übernahm Vallentin die Leitung des Ost-Berliner Maxim-Gorki-Theaters, dessen Ensemble er überwiegend aus der Theaterhochschule Leipzig bzw. deren ehemaligen Instituten rekrutierte. Als Intendant wirkte er bis 1968 an dieser Spielstätte, daneben war er auch noch in der Spielzeit 1964/65 Intendant der Berliner Volksbühne.

    Grabstätte
    Er ist auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin begraben.

    Max heiratete Edith Erna WOLFF am 1 Mai 1924 in Wilmersdorf, Berlin, Berlin, Germany. Edith wurde geboren am 26 Aug 1903 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 21 Okt 1989 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; wurde beigesetzt in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Thomas Richard VALLENTIN  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Okt 1941 in Kuibyschew (Samara - UdSSR); gestorben in Okt 1941 in Kuibyschew (Samara - UdSSR).

  2. 7.  Judith VALLENTINJudith VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Franz2, 1.Sara1) wurde geboren am 19 Sep 1905 in Zürich, Zürich, Switzerland; gestorben am 27 Okt 1944 in Plötzensee, Berlin, Berlin, Germany.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Stand: famous person
    • Comment 1: famous person
    • Verwandschaftsgrad: No
    • Beruf: Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

    Notizen:

    Judith Auers Eltern waren der Schriftsteller Franz Vallentin und seine Frau Margaret, geborene Hoffmeister. Ihr Cousin Maxim Vallentin ging später ans Theater. Die Familie lebte ab 1907 in Berlin. Judith und ihre Schwester Ruth, spätere Ruth Cidor-Citroën, besuchten zunächst eine Privatschule, dann das Lyzeum und absolvierten das Abitur. Sie wurden nach dem frühen Tod der Eltern von einer vermögenden jüdischen Familie erzogen. Die Zwillingsgeschwister Andreas und Gabriele, am 30. Juli 1910 geboren, waren in ein Kinderheim und später zu Pflegeeltern gegeben worden.[1] Judith Vallentin begann entsprechend ihrem Berufswunsch, Pianistin zu werden, ein Musikstudium, das sie jedoch bald darauf aus finanziellen Gründen abbrechen musste.

    1924 trat sie als Studentin dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) bei und zog 1925 nach Berlin. Hier heiratete sie 1926 den KPD-Funktionär Erich Auer (Scheidung 1939). 1927 trat sie der KPD bei. 1928 ging sie mit ihrem Ehemann nach Moskau und arbeitete dort im Büro der Kommunistischen Internationale.

    1929 wurde ihre Tochter Ruth geboren. Um Geld zu verdienen, lernte Auer Schreibmaschine und Stenographie. Sie nahm eine Stelle bei einer Einrichtung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an und schloss sich der Agitpropgruppe „Das Rote Sprachrohr“ an, die von ihrem Cousin Maxim Vallentin geleitet wurde.[2] Ab 1933 beteiligte sie sich an der antifaschistischen Aufklärungsarbeit und verbreitete Flugblätter gegen die Aufrüstung und die drohende Kriegsgefahr.

    1937 fand sie bei der AEG im Kabelwerk Oberspree in Berlin Arbeit; zunächst wieder als Stenotypistin, dann ab 1939 als Einkäuferin. Auer erhielt hier Kontakt zur Widerstandsgruppe um den Schweißer Fritz Plön, die wiederum Kontakt zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow, Franz Jacob, Bernhard Bästlein und Karl Klodt hatte.

    Auer verwaltete die Finanzen ihrer Widerstandsgruppe und nutzte dienstliche Fahrten für Kurierdienste, so insbesondere zur Kontaktaufnahme zu Theodor Neubauer und Magnus Poser in Thüringen. Sie versteckte Franz Jacob nach seiner Flucht aus Hamburg mehrere Monate lang in ihrer Wohnung im Gehrenweg 63 in Berlin-Bohnsdorf.[3]

    Am 7. Juli 1944 wurde Judith Auer an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Sie wurde vom Volksgerichtshof gemeinsam mit Bruno Hämmerling und Franz Schmidt zum Tode verurteilt und am 27. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee unter dem Fallbeil hingerichtet, ein Foto ihrer Tochter in der Hand haltend. Auf die Frage vor Gericht, ob sie denn nicht an ihre Tochter gedacht habe, antwortete sie: „Eben darum, weil ich an meine Tochter denke, bin und bleibe ich Kommunistin“. In ihren Akten steht, von der Oberlehrerin des Frauengefängnisses in der Barnimstraße vermerkt: „Zart von Natur, dabei tapfer und reif in seltenem Ausmaße. Voll Güte. Überzeugungstreu. Tapfer und beherrscht bis zum Ende“.[2]

    Die Tochter Ruth wurde von Judiths Schwester Gabriele im östlichen Teil Berlins in einem Gartenhaus versteckt, Ruth, Gabriele und der Bruder Lucas überlebten als „Halbjuden“ den Holocaust. Gabrieles Zwillingsbruder Andreas starb, als Kommunist nach Russland geflohen, zunächst Student am Deutschen Pädagogischen Institut in Engels, wurde am 17. Juni 1936 verhaftet und am 2. Oktober 1937 zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt, er starb in einem sowjetischen Arbeitslager an Erschöpfung.[4] Judiths Schwester Ruth, nach der Judith ihre Tochter benannt hatte, konnte mit ihrer Familie auf abenteuerlichen Umwegen über Paris in die Schweiz entkommen. Sie starb im Februar 2002 in Israel.

    Judith heiratete Arno Erich AUER am 9 Jul 1926 in Neukölln, Berlin, Berlin, Germany, undgeschieden am 6 Dez 1939 in Neukölln, Berlin, Berlin, Germany. Arno wurde geboren am 26 Apr 1902 in Hesserode, Kr. Nordhausen; gestorben am 1 Jun 1978 in Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 8.  Franziska-Margarete VALLENTINFranziska-Margarete VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Franz2, 1.Sara1) wurde geboren am 25 Nov 1906 in Halensee, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 26 Feb 2002 in Jerusalem, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Stand: famous person
    • Alias Name: Ruth Cidor-Citroën
    • Comment 1: famous person
    • Verwandschaftsgrad: No
    • Beruf: Künstlerin

    Notizen:

    Margarete Vallentin wuchs in einem Elternhaus auf, das enge Kontakte zu deutschen Revolutionären, russischen Exilanten und europäischen Avantgardekünstlern unterhielt. Ihr Vater war der Schauspieler und Schriftsteller Franz Albert Vallentin (1882-1918). „Die besten und treuesten Freunde“ ihrer Eltern waren „die Liebknechts und Rosa Luxemburg, wenn sie nicht gerade im Gefängnis saßen oder versteckt waren“. Karl Liebknechts Kinder waren ihre liebsten Spielkameraden.[1] Über ihren Onkel, den Regisseur Richard Vallentin, hieß es in der Vossischen Zeitung: „Der geniale Schweizer Richard Vallentin, der eigentliche Erfinder der neuen Reinhardt-Bühnen“. Dessen Sohn Maxim Vallentin ging ebenfalls ans Theater. Ihre Mutter Margarete Vallentin, geb. Hoffmeister († Februar 1917 in Berlin) war gelernte Lehrerin; sie schrieb Kinderopern, die in Schulen und kleinen Theatern aufgeführt wurden, und verdiente der Familie mit Kinderbüchern, Spielheften mit Ausschneidebögen, etwas hinzu.[2][3]

    Ruth hatte vier Geschwister, die älteste war die 1905 geborene Judith, verheiratete Auer, ein Jahr später kam der Bruder Lucas und 1910 die Zwillingsgeschwister Andreas und Gabriele, die in einem Kinderheim und später bei Pflegeeltern aufwuchsen.[4] Ihre Eltern starben jedoch früh und sie kam in Pflegefamilien. Zusammen mit ihrer Schwester Judith besuchte sie das private Kollmorgensche Lyceum in der Berliner Keithstraße, von der Schulgeldzahlung waren sie befreit.[2] Bis kurz vor ihrem 13. Geburtstag lebte sie mit ihrer Schwester Judith zusammen.[2] Ende des Jahres 1919, also bereits als Dreizehnjährige, erhielt sie eine Lehrstelle in der Teppichweberei des gerade gegründeten Bauhauses in Weimar. Vallentin-Citroen war mit eigenen Entwürfen an der Wanderausstellung von Bauhaus-Stoffen beteiligt, die im Oktober 1930 bei J. B. Neumann in München ihren Anfang nahm.[5] Mit 17 Jahren verließ sie das Bauhaus und ging nach Berlin.[6]

    Botschafter Hanan Aharon Cidor (Niederlande, 1960)
    Im Jahr 1925 lebte Ruth Vallentin, zusammen mit ihrer Schwester Judith, in der Frobenstraße in Berlin-Wedding.[2] Im Oktober dieses Jahr heiratete sie als 18-Jährige den 19 Jahre alten, angehenden Berliner Pelzhändler Hans Citroen (1905-1985)[7][8], jüngerer Bruder des Bauhäuslers Paul Citroen, dessen Familie aus den Niederlanden stammte. Später in Israel nannten sie sich in Cidor um. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 musste Hans Citroen aus rassistischen Gründen sein Pelzgeschäft A. B. Citroen in Berlin veräußern, und das Ehepaar wanderte mit der 1926 geborenen Tochter Charlotte (genannt „Dolly“, später umbenannt in Tamar) nach Frankreich aus, wo sich Hans Citroen in Paris erneut selbständig machte. Sie wohnten nicht weit davon, in Ville-d’Avray. 1934 kamen hier ihr Sohn Vincent und 1939 ihre zweite Tochter Eliane zur Welt. Ruth Vallentin erhielt Aufträge für die Ausgestaltung von Kinderbüchern im Verlag Flammarion.

    Bei der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 floh die Familie nach Vichy-Frankreich, etliche Familienmitglieder in Deutschland und in den Niederlanden wurden Opfer der deutschen Judenverfolgung. Ruth Vallentins Schwester Judith Auer, die in ihrem Keller mit anderen Aktivisten Flugblätter druckte, wurde Ende 1944 als Widerstandskämpferin in Berlin enthauptet.[9] Im Herbst 1942 gelang der Familie von Le Sappey aus eine dramatische Flucht über die verschneiten Alpen in die Schweiz, wo sie in einem Flüchtlingslager bei Genf unterkamen.[10] 1952 wanderten sie nach Israel aus, Ruth Cidor war dort weiterhin künstlerisch tätig. Hanan Aharon Cidor arbeitete für das Israelische Außenministerium und war von 1957 bis 1963 israelischer Botschafter in den Niederlanden.[11]

    Ruths Bruder Andreas, als aktiver Kommunist bekannt, gelang es mit Hilfe im Untergrund tätiger linker Organisationen nach Russland zu fliehen, wo er die russische Staatsbürgerschaft erlangte. Trotzdem unter Stalin als Emigrant deportiert, verstarb er dort in einem Arbeitslager an Erschöpfung. Die Schwester Gabriele wanderte im März 1949 nach Jerusalem aus.[12]

    Im Jahr 1979 kamen die Cidors, einer Einladung des Regierenden Bürgermeisters Dietrich Stobbe folgend, noch einmal nach Berlin. Nachdem eine erste Begegnung mit dem Deutschland der Nachkriegszeit im Jahr 1951 für sie noch traumatisch verlaufen war, beurteilte sie diese Reise später überwiegend positiv, „gelungen und interessant“. Anfang 1985 starb ihr Ehemann. Sie verließ ihr Haus des im Südwesten von Jerusalem gelegenen Viertels Beit HaKerem und zog in ein Seniorenheim, wo sie 1997 im Alter von 91 Jahren begann, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Sie starb im Februar 2002 in Jerusalem, zwei Jahre nach der Fertigstellung des als Buch erschienenen Auszugs ihres umfangreicheren Manuskripts

    Geburt:
    RegistrationOffice: Berlin IX

    Franziska-Margarete heiratete Hans Albert CITROEN am 2 Okt 1925 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany. Hans wurde geboren am 12 Nov 1905 in Berlin, Berlin, Berlin, Germany; gestorben am 8 Mrz 1985 in Jerusalem, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 9.  Lucas Florian VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Franz2, 1.Sara1) wurde geboren am 19 Nov 1907 in Halensee, Berlin, Berlin, Germany; gestorben in UNKNOWN.

  5. 10.  Gabriele VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Franz2, 1.Sara1) wurde geboren in 1910; gestorben in UNKNOWN.

  6. 11.  Andreas VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Franz2, 1.Sara1) wurde geboren in 1910; gestorben in UNKNOWN.


Generation: 4

  1. 12.  Thomas Richard VALLENTIN Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Max3, 4.Richard2, 1.Sara1) wurde geboren am 23 Okt 1941 in Kuibyschew (Samara - UdSSR); gestorben in Okt 1941 in Kuibyschew (Samara - UdSSR).